Die verschiedenen Bahnarten im DKB

Den Kegelsport gibt es schon seit vielen tausend Jahren und gilt als eines der ältesten Ziel-Wurf-Spiele. Heute sind die Sportkegler unter dem Dachverband des DKB (Deutscher Keglerbund) zusammengefasst. Dieser unterteilt sich in 4 Sektionen, die die vier verschiedenen Bahnarten beherbergen. 

Meilensteine des Kegelspiels
Der älteste Beleg für das Spielen mit Kugeln auf mehrere Kegel stammt aus der Zeit um 3500 v.Chr. aus dem ägyptischen Kindergrab der Nakacia-Kultur bei Luxor. Trotz einiger Hinweise aus der Antike auf kegelähnliche Spiele kann man erst wieder im Mittelalter das Kegeln nachweisen. Wer mehr wissen möchte oder die chronoligische Abfolge der Geschichte kennenlernen möchte, kann die Chronik, vom DKB zusammengestellt, hier einsehen. DKB-Chronik


Strenge Richtlinien für den Spielbetrieb
Heutige Kegelbahnen erhalten die Zulassung zum Spielbetrieb nur, wenn die Bahnen selbst sowie die eingesetzten Materialien und Geräte den technischen Vorschriften des Deutschen Keglerbundes (DKB) entsprechen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wird regelmäßig durch den zuständigen Landesverband des DKB überprüft und mit einer Zulassungsurkunde dokumentiert.
Damit wird bewirkt, dass der Kegelsport überall unter den gleichen Bedingungen ausgeübt werden kann


Scherebahnen
Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Die Bahn hat eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand.
Die Lauffläche hat von der Aufsatzbohle bis zur Schere auf einer Länge von 9,5 m eine Breite von 0,35 m und verbreitert sich dann auf einer Länge von 8,5 m scherenartig bis auf 1,25 m beim Kegelstand.
Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum.
Scherenbahnen sind im westdeutschen Raum verbreitet (Hessen, Niedersachsen, NRW, Saarland, Rheinland-Pfalz) und im Ausland in den Benelux-Ländern, Frankreich, Italien und Brasilien. Infos zum Spielmodus, Punktwertung ect.


Asphaltbahnen (Classic)
Die Kugellauffläche besteht aus Asphalt oder Kunststoff und hat über die gesamte Länge von 19,50 m einen Breite von 1,50 m. Für einen optimalen Kugellauf muss der Belag vollkommen glatt sein. Die gesamte Lauffläche liegt horizontal. Die Asphaltbahn wird überwiegend im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz) und in den neuen Bundesländern (Ausnahme Mecklenburg-Vorpommern) gespielt. International ist die Asphaltbahn in 14 Ländern verbreitet.

Im Meisterschaftsspielbereich sind in der Herren- und Juniorenklasse von jedem Teilnehmer 200 Kugeln auf 4 Bahnen, in allen anderen Klassen 100 Kugeln auf zwei Bahnen zu spielen. Auf der ersten Bahn werden 25 Wurf in die Vollen gespielt, d.h. nach jedem Wurf wird unabhängig von den gefallenen Kegeln das volle Kegelbild wieder aufgestellt und erneut bespielt. Mit den zweiten 25 Wurf auf derselben Bahn wird das Kegelbild jeweils abgeräumt, d.h. nach jedem Wurf in das volle Kegelbild muss mit dem nächsten Wurf bzw. den folgenden Würfen der oder die stehengebliebenen Kegel zu Fall gebracht werden, bis alle Kegel des gesamten Kegelbildes abgeräumt sind. Dann erst wird das volle Kegelbild wieder aufgestellt und wieder bis zum restlosen Abräumen der Kegel bespielt. Die Würfe 51 bis 100 werden auf Bahn 2, 101 - 150 auf Bahn 3 und 151 - 200 auf Bahn 4 auf gleiche Weise im 25er Rhythmus (25 Kugeln auf die Vollen/25 Kugeln Abräumen) absolviert.



Bohlebahnen
Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Wie die Scherenbahn hat auch die Bohlenbahn eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Aufgrund der Maße der Lauffläche (23,50 m Länge und 0,35 m Breite) ist auf der Bohlenbahn Abräumen nicht möglich und es kann nur in die Vollen gespielt werden. Auf Bohlenbahnen wird hauptsächlich in Norddeutschland (Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), Dänemark und Polen gespielt.

Auch hier werden im Meisterschaftsspielbereich in der Herren- und Juniorenklasse von jedem Teilnehmer 200 Kugeln auf 4 oder mehr Bahnen, in allen anderen Klassen 100 Kugeln auf 2 oder mehr Bahnen gespielt. Allerdings wird auf Bohlebahnen nur in die Vollen gespielt, d.h. die gesamte Anzahl der Würfe gehen auf das volle Kegelbild. Als Besonderheit beim Kegeln auf dieser Bahnart ist jedoch ein Gassenwechsel nach jeweils 25 Wurf vorgeschrieben. Die Kugel muss hierbei jeweils in die linke Gasse zwischen die Kegel 1 und 2 oder in die rechte Gasse, Kegel 1 und 3, gespielt werden. Wird der falsche Gassenkegel durch unmittelbare Kugeleinwirkung zu Fall gebracht, wird die Kugel als Nullwurf gewertet.


Bowlingbahnen
Die Bowlingbahn ist von den oben genannten Kegelbahnen völlig verschieden. Statt 9 Kegeln werden 10 Pins aufgestellt. Die Auflagebohle besteht aus der gesamten Bahnbreite, und Anlauf und Lauffläche sind meist aus Parkett. Die gesamte Lauffläche liegt horizontal. Sie hat eine Länge von 18,30 m und eine Breite von 1,05 m. Bowling ist im gesamten Bundesgebiet und weltweit verbreitet.

Ein Bowlingspiel besteht aus 10 Versuchen, die 10 Pins des Kegelstandes mit einem Wurf zu Fall zu bringen. Bleiben ein Pin oder mehrere Pins stehen, hat der Spieler jeweils einen zweiten Wurf, mit dem er die stehengebliebenen Pins abräumen kann. Je nach Art des Wettkampfes beträgt die Anzahl der Spiele zwischen 3 und 8. Im Gegensatz zu den Bahnarten Asphalt, Bohle und Schere, in denen das Spielergebnis durch Addition der gefallenen Kegel errechnet wird, wird beim Bowling nach einem Prämiensystem gewertet. Werden alle 10 Pins im ersten Wurf zu Fall gebracht, d.h. ein sogenannter Strike erzielt, werden dem Spieler diese 10 Punkte sowie die Anzahl der in den nächsten beiden Würfen getroffenen Pins als Prämie gutgeschrieben. Werden die 10 Pins mit zwei Würfen zu Fall gebracht, d.h. ein sogenannter Spare erzielt, wird dem Spieler neben den 10 Punkten die Anzahl der im nächsten Wurf erzielten Pins als Prämie gutgeschrieben. Sollten auch mit zwei Würfen die 10 Pins nicht zu Fall gebracht werden, wird dem Spieler allein die erzielte Pinzahl gutgeschrieben.

Scherebahnen
Asphaltbahnen
Bohlebahnen
Bowlingbahnen

Zuletzt aktualisiert am 10.08.2014 von Frank Vogel.

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