Von A-Z - Alles übers Kegeln

Eine kleine schöne Auflistung von A bis Z - Alles übers Kegeln - gabs mal im Jahre 2001 auf der Webseite des Deutschen Keglerbundes zu finden. Oder wußtest du, das es beim Kegeln schon mal die Todesstrafe gab, oder eine Villa zu gewinnen gab. Nein? Dann unbedingt reinschauen. Viel Spaß! 

A wie Augsburg: Der Deutsche Keglerbund eröffnete am 30. Januar 1976 in Hagen und im selben Jahr am 25. Juni in Augsburg die ersten eigenen Leistungszentren. Aus dem Freizeitvergnügen war jetzt endgültig auch ein Höchstleistungssport geworden

B wie Bowling: die amerikanische Variante des Kegelns. Württembergische Einwanderer importieren 1840 das Kegelspiel mit neun Kegeln nach Amerika, doch durch die heftigen Begleiterscheinungen wie Wetten, Trinken und Streitigkeiten verbot der Gouverneur von New York bald das Spiel aus der Alten Welt. Also ersannen die Freunde der rollenden Kugel eine List: 1868 fügte man den neun Kegeln einen zehnten hinzu, nannte sie fortan "pins", stellte sie etwas anders auf und gab dem Ganzen den Namen "Bowling". Fortan waren die Behörden besänftigt. Am 9. September 1891 wurde das Spiel offiziell: mit der Gründung des "American Bowling Congress". Die erste Bowling-Weltmeisterschaft wurde 1926 in Schweden veranstaltet, 1929 beschloss der Vorstand des Deutschen Keglerbundes, die "Amerikabahn" als vierte Bundes-Bahn aufzunehmen. Heute zählt die Sektion "Bowling" 16.858 Mitglieder in Deutschland. 

C wie Computer: 1980 hielt er auch auf der Kegelbahn Einzug - als eine vom Mikroprozessor gesteuerte Kegel-Stellmaschine. 

D wie Deutscher Keglerbund: Am 12. Dezember 1889 wurde der "Zentralverband Deutscher Kegler" (1885 in Dresden gegründet) in den "Deutschen Keglerbund" umbenannt. Nachdem er dann durch den 2. Weltkrieg aufgelöst worden war, wurde er am 14. Oktober 1950 in Bielefeld wieder gegründet. 

E wie Europas größte Kegelparty: sozusagen die "Olympischen Spiele " für Hobbykegler. Im November 1982 hatte eine private Initiative zum ersten Mal in Münster zu "Europas größter Kegelparty" aufgerufen, ausschließlich für Freizeitkegler. Seitdem läuft die Veranstaltung einmal jährlich mit großem Erfolg nach dem Motto "Sport, Spiel, Spannung und Spaß". 

F wie Frauen: Lange Zeit war Kegeln reiner Männersport. Erst am 21. Januar 1926 wurde die erste Dame offiziell in den Deutschen Keglerbund aufgenommen. 

G wie Geselligkeit: Immer wieder müssen Kegler auch mit Vorurteilen kämpfen Ö dass z.B. zum Kegeln der Alkohol gehört. Vor allem Hobbykegler haben mitunter für den schlechten Ruf gesorgt, und böse Zungen behaupten, seit dem Mittelalter habe sich nicht viel geändert. Anders sieht es bei den Sportkeglern aus. Während des Trainings und des Wettkampfes dürfen die Sportler weder rauchen noch Alkohol trinken. 

H wie Hartgummi: Die Kugeln bestehen aus Hartgummi oder Kunstharz und wiegen 2,8 bis 2,9 Kilogramm. 

I wie Internationales Jahr des Kindes: 1979 wurde zum erstenmal aus diesem Anlass ein Kegeln zu Gunsten der UNICEF veranstaltet. 

J wie Jugend: 1276 war es noch unter Androhung von Gefängnis und Geldstrafe verboten, Minderjährige kegeln zu lassen. Heute spielen Kinder ab 10 Jahren bis 14 Jahren in der eigenen B-Jugend, 20.588 Jugendliche bis 18 Jahre sind beim Deutschen Keglerbund registriert. Und die Jugend ist erfolgreich dazu: Bei den Junioren-Weltmeisterschaften (19Ö23 Jahre) auf Classicbahnen (Asphalt) 1999 im tschechischen Opava war das deutsche Team mit fünf Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen die erfolgreichste Nation. 

K wie Kegeln: Kegeln gilt als eines der ältesten Ziel-Wurf-Spiele. Der früheste Nachweis für das Spielen mit Kugeln auf mehrere Kegel stammt aus Ägypten: aus der Zeit um 3.500 v.Chr., aus einem ägyptischen Kindergrab der Nakacia-Kultur bei Luxor. Auch aus der Antike gibt es Funde, die ebenfalls auf Zielwurfspiele hindeuten. Dann scheint es für einen langen Zeitraum in Vergessenheit geraten zu sein, denn erst im Mittelalter ist der Spaß am "Kugelschieben" erneut verbürgt (13. Jh.). Und: Da das Kegeln als Vergnügen galt, mitunter begleitet von üblen Raufereien, und teilweise auch als reines Wett- und Glücksspiel betrieben wurde, oft wurden sogar Haus und Hof verspielt - griff natürlich die Obrigkeit ein. In verschiedenen Regionen wurde Kegeln sogar gänzlich verboten. Doch allmählich gewann das Kegeln Volkssport-Charakter, da kein Kirchweih- oder Dorffest mehr ohne Kegelwettbewerb denkbar war, an dem sich alle Stände und Klassen der Bevölkerung beteiligten. 1826 wurden die ersten Spielgemeinschaften (Kegelclubs) registriert. Das heutige Kegeln ist eine Sportart, bei dem der Spieler von einem Ende einer glatten Bahn (Kegelbahn) aus mit kontrolliertem Schwung eine Kunststoffkugel ins Rollen bringt, um die am anderen Ende der Bahn aufgestellten neun Kegel umzulegen.

L wie Laternenmythos: Dieses altgermanisch-hessische Ritual wird seit Urzeiten in der Königsblau-Saga erwähnt und von Generation zu Generation weiter überliefert. Zum Anbeginn der Zeitrechnung, also kurz vor KSG BG 99 Neuhof-Gründung, haben wir den Prototyp der heutigen Laterne in Form eines Geschenkes aus den Händen eines Westdeutschen Kegelbruders an einem Festabend erhalten. Dies war der Anfang der warmen Laternenzeit. Man tat sich zusammen, feierte ein wenig und rucki-zucki war ein neuer Brauch geboren. So trug es sich zu, dass von nun an folgendes Gesetz über die KSG Aktiven erging: Wer von nun an in einem Gemeindepokal - und/oder Punktrundenspiel der schlechteste Kegler der KSG Spieler ist, hat ohne Widerworte folgende Schmach voll und ganz zu akzeptieren:
1. ruhig sein, nicht auffallen nur cool im Hintergrund mitfeiern
2. warten bis der Spieltag offiziell beendet ist, dann sofort Bestellung einer Hopfensaftrunde für die KSG Spieler
3. bei einem Heimspiel übernimmt der ?Laternenmann" zudem das Verteilen der Gastgetränke
4. weiterhin nicht frotzeln, es kommen vielleicht wieder bessere Tage ...
5. Lautes Mitsingen beim abschließenden Laternensong
6. bei Auswärtsspielen hat der ?Laternenmann" nüchtern zu bleiben und ihm obliegt die sichere Heimfuhr der anderen KSG-ler im Mannschaftsbus.
7. Die erhaltene Laterne ist auf allen anfallenden Veranstaltungen mit welcher Kegeln in Verbindung gebracht werden kann, unaufgefordert vorzuzeigen, ansonsten droht Strafe gemäss Bußgeldkatalog § 12221 Punkt 2223.
Uns ist bekannt, das viele Mannschaften ähnliche Rituale pflegen, um den schwächsten im Team hervorzuheben.

M wie Mitglieder: 163.465 Mitglieder sind in den insgesamt 18 deutschen Landesverbänden mit rund 2.700 Vereinen des Deutschen Keglerbundes e.V. organisiert. Etwa 36% der Kegler sind weiblich, der Anteil der Jugendlichen liegt bei etwa 10%. Der kleinste Verein ist der Sportverband Saarländischer Kegler mit 1.799 Mitgliedern, der größte der Bayerische Sportkeglerverband mit sage und schreibe 34.646 Mitgliedern. Hinzu kommen noch die Hobbyvereine mit rund 23 Millionen Freizeitkeglern. Der älteste Keglerverband ist der Keglerverband von Rhein und Ruhr, den mehrere Kegelclubs am 9. November 1884 in Krefeld gegründet haben. Am 8. Dezember 1990 wurden die neuen Bundesländer in den Deutschen Kegelbund mit aufgenommen. 

N wie Nerven: Die Nerven behalten ist eine der schwierigsten Situationen. Wenn die Hand zittrig wird und der entscheidende Wurf ansteht, haben schon viele Kegler den Schuss in den Sand gesetzt. So sind schon einige Spiele verloren bzw. gewonnen worden...

O wie Olympia: Seit 1979 ist der Kegelsport mit seinem 1952 gegründeten internationalen Verband "Féderation Internationale des Quilleurs" (FIQ) vom IOC als olympische Sportart anerkannt. Im FIQ sind zurzeit 100 Nationen mit über elf Millionen Sportkeglern und Bowler organisiert. 

P wie Preiskegeln: Ein wahres Marathon-Kegeln wurde 1900 in Berlin veranstaltet. Ein 100-tägiges Preiskegeln. Der Hauptgewinn war nicht zu verachten: gleich eine hochherrschaftliche Villa. 

Q wie Qualifikation: Qualifizieren können sich alle Altersgruppen für die Meisterschaften, nach oben hin gibt es keine Altersgrenze. Man unterscheidet die B-Jugend (10-14 Jahre), A-Jugend (15-18 Jahre), Junioren (19-23 Jahre), Herren (24-49 Jahre)/Damen (24-44 Jahre), Senioren-A (50-59 Jahre)/Seniorinnen-A (45-54 Jahre), Senioren-B (60 Jahre und älter)/Seniorinnen-B (ab 55 Jahren), Versehrte (ohne Altersgrenze). Ausgetragen werden die Meisterschaften auf vier verschiedenen Bahntypen: Classic, Bohle, Schere und Bowling. 

R wie Regeln: Die ersten Regeln wurden bereits 1768 aufgestellt. Beim Sport-Wettkampf leistet jeder Kegler innerhalb von 40 Minuten 100 Schub, der Kegler spielt auf zwei Bahnen. Im ersten Durchgang spielt er auf einer Bahn 25 Wurf auf das volle Bild und 25 Wurf immer wieder auf ein Bild, solange bis alle Kegel abgeräumt sind. Dann wechselt er die Bahn. 

S wie Sportkegeln: Wie in Deutschland so verbreitete sich das sportliche Kegeln um die Jahrhundertwende in ganz Europa und Amerika, so dass es schon bald darauf zu internationalen Vergleichen kam. Neben den Wettkämpfen auf höchster Ebene gilt Kegeln aber nach wie vor als eine der beliebtesten Volkssportarten. 

T wie Todesstrafe: Unter König Eduard III. wurde 1337 das Kegeln sogar bei Todesstrafe verboten. 

U wie ungeübt: Auch wenn es leicht aussieht, wer wenig trainiert, ist vor einem kräftigen Muskelkater nicht gefeit. So trainieren Sportkegler nicht nur regelmäßig, sondern sie erhöhen ihre Kondition zusätzlich mit Radeln, Laufen oder Schwimmen. 

V wie Verletzung: Eigentlich gilt Kegeln als ziemlich ungefährlich, doch wie die Ärzte-Zeitung meldet, kann es zu seltenen Handverletzungen kommen. So wird von einem 55-jährigen Mann in Stuttgart berichtet, der sich vier Finger verrenkt hat, als er beim Kegeln ausgerutscht und mit der rechten Hand am Rücklaufkasten der Kugeln hängen geblieben war. Doch nach zwei Monaten war alles wieder verheilt, und auch für ihn hieß es dann wieder: "Gut Holz". 

W wie Wettkampf: 1891 wurden die ersten deutschen Meisterschaften veranstaltet und der erste "Dreibahnen"-Vergleichskampf mit den USA ausgetragen. Man unterschied Bohle-, Asphalt- und Bowlingbahnen. Die ersten Weltmeisterschaften auf Scherebahnen wurden 1955 in Essen veranstaltet. 1999 belegte die deutsche Mannschaft den ersten Rang bei den Weltmeisterschaften auf Scherebahnen im holländischen Kerkrade. Sie nahm fünf Gold- und drei Silbermedaillen sowie eine Bronzemedaille mit nach Hause. Die erfolgreichste Nation war Deutschland auch im Jahr 2000 bei den Weltmeisterschaften auf Classicbahnen (Asphalt) im polnischen Poznan: Das deutsche Team gewann vier Gold,- drei Silber- und zwei Bronzemedaillen. 

X wie Xanten: Dort gab es gewissermaßen den allerersten Kegelclub. 1265 wurde erstmals von einer Kegelgilde berichtet, als sich die Bürger der Stadt Xanten und die Kanoniker des Stiftes St. Victor zu "fratres Kegelorum" zusammenschlossen. 

Y wie Youngster: Diese gibts natürlich in jeder Sportart. Aber beim Sportkegeln haben sie es besonders schwer, sich gegen die alten Füchse durchzusetzen. Langjährige Erfahrungen bringen oft ein paar Hölzer mehr mit sich, weil der Routinier die Bahn schneller und besser "lesen" kann.

Z wie zwanzig: Rund 20 Meter lang ist eine Kegelbahn. Bei der Classic-Bahn beträgt die Lauffläche für die Kugel 19,50 Meter, bei der Bohlenbahn 23,50 Meter, bei der Scherebahn 18 Meter und bei der Bowlingbahn 19,20 Meter. 

Quelle: Deutscher Kegler Bund, 
Presseinformation 2000/2001

Geändert und ergänzt von Frank Vogel 

Zuletzt aktualisiert am 31.07.2014 von Frank Vogel.

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